|
Tipps und Themen
Bildstabilisierung optisch durch das Objektiv oder mechanisch durch Sensor-Shift?
Es haben sich in der Fotografie zwei Wege etabliert, einem verwackelten Bild entgegenzuwirken. Der ältere Weg ist die optische Stabilisierung des Bildes durch bewegliche Ausgleichslinsen im Objektiv. Der neuere Weg ist die Kompensation des Bildzitterns auf dem Sensor durch ebensolches Zittern des Sensors, so dass das Bild scheinbar ruhig auf dem Sensor steht und damit unverwackelt erscheint.
Der optische Bildstabilisator im Objektiv ist sehr genau auf das jeweilige Objektiv abgestimmt und kann so ausgesprochen effektiv wirken. Blickt man bei einer Spiegelreflexkamera durch den optischen Sucher, so blickt man direkt durch das Objektiv, und das Bild steht ruhig im Sucher. Man kann gerade bei längeren Brennweiten sehr angenehm und ohne starkes Bildzittern das Bild komponieren oder den Fokus manuell feinjustieren. Ist eine Spiegelreflexkamera durch einen Sensor-Shift bildstabilisiert, wackelt das Sucherbild dennoch unaufhörlich, da man ja nicht das durch den Sensor erzeugte ruhige Bild anschaut sondern direkt mittels Umlenkspiegel durch das Objektiv auf das Motiv sieht.
Die Gehäuseintegrierte Bildstabilisation durch Sensor-Shift kann das Bild eines jeden angesetzten Objektivs stabilisieren. Viele Objektive, insbesondere Festbrennweiten oder alte Objektive aus Filmzeiten, die man z.B. über Adapter an spiegellose Kameras anschließen kann, verfügen über keine eigene Bildstabilisierung. Auch diese Objektive können deshalb jetzt stabilisiert genutzt werden, was deren Einsatzspielraum bei Schwachlicht erheblich ausweitet. Bei spiegellsosen Systemkameras ist durch einen elektronsichen Sucher oder den Monitor bereits das stabiliserte, ruhige Bild vor der Aufnahme zu sehen.
|
