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Tipps und Themen
Optimale Blende für die Porträt-Fotografie?
Unabhängig vom verwendeten System, ob Kleinbild oder APS-C, kann man mit der Blende die Schärfentiefe gestalterisch nutzen. Dabei bieten natürlich Objektive, die über eine große Anfangsöffnung verfügen, den größten Spielraum. Zu nennen sind hier klassische Porträtobjektive des Kleinbildformats, wie etwa die Festbrennweite 1,4/85, Zooms wie ein 2,8/24-70 oder ein 2,8/70-200. Für APS-C-Sensoren kämen hinsichtlich des Bildwinkels beispielsweise ein 1,4/50 oder ein Zoom mit 2,8/16-55 in Betracht. Allen Objektiven gemeinsam ist, daß sie in ihrem jeweiligen System einen klassischen Portrait-Ausschnitt zeigen und durch die Wahl einer großen Blende den Hintergrund in Unschärfe verschwimmen lassen können.
In welchem Maß man davon Gebrauch machen möchte, ist eine Frage des Geschmacks und des gewünschten Resultats. Ein 1,4/85 mm hat am Kleinbildsensor bei offener Blende und einem Oberkörper-Porträt eine sehr geringe Schärfentiefe. Dies führt dazu, daß evt. nur die Augen scharf sind, Nase, Ohren und Haare aber bereits verschwimmen. Der Hintergrund ist dann besonders strukturlos, was dem Gesicht als einzigen Kontrastpunkt im Bild ein hohes Maß an Aufmerksamkeit garantiert. Der gleichsam traumhaft verschwommene Hintergrund kann dabei als eigenes ästhetisches Stilmittel wirken.
Wird die Schärfentiefe durch Abblendung ausgedehnt und ist der ganze Kopf scharf, so gewinnt auch der Hintergrund an Struktur. Ob dies störend wirkt, hängt von der Beschaffenheit des Hintegrundes ab.
Will man die porträtierte Person in ihrem persönlichen Umfeld, vor einer interessanten Szenerie oder in einer schönen Landschaft zeigen, kommen kleinere Blenden und kürzere Brennweiten mit größerem Bildwinkel zum Einsatz. Besonders lichtstarke Standardzooms können hier durch ihre Flexibilität punkten.
Die optimale Blende für die Porträt Fotografie gibt es also nicht. Wichtig ist vielmehr ein lichtstarkes Objektiv, das einem alle Optionen offen läßt. Es gibt keinen Zwang dazu, ein lichtstarkes Objektiv immer im Bereich seiner großen Anfangsöffnung zu verwenden, aber es gibt die Möglichkeit, dies bei Bedarf zu tun.
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